Hier erfahren Sie alles in Bezug auf richtige Beleuchtung, Beleuchtungsmittel und Leuchtfarben.

Innenbeleuchtung • Effizient, cool oder gemütlich und gut für Ihre Gesundheit!

Der Weg zur perfekten Innenbeleuchtung

Zuerst einmal sind ein paar immer wiederkehrende Begriffe zu erklären, denen Sie beim Lampen- oder Leuchtmitteleinkauf immer wieder begegnen werden. Ausgestattet mit diesem Grundwissen werden Sie sich im Baumarkt oder beim online-Kauf auf einmal viel sicherer fühlen.

Als Leuchtmittel für den Innenbereich wird heutzutage hauptsächlich zwischen drei großen Gruppen unterschieden:

  1. Den Halogen- und Halogenglühlampen
  2. Den Energiesparlampen (richtig Kompakt-Leuchtstofflampen) und Leuchtstofflampen
  3. Den LED-Lampen, LED-Leuchten und LED-stripes

Der Farbwiedergabe-Index

Haben Sie sich in der Modeboutique nicht auch schon mal geärgert, dass Sie nicht erkennen können ob die Bluse dunkelblau oder vielleicht doch schwarz ist? Hat dieses rote Kleid tatsächlich noch einen Braunton? Habe ich morgens, wenn ich mich in dem mit einer Leuchtstoffröhre beleuchteten Spiegelschrank betrachte, wirklich dieses blasse Konterfei? Oder liegt dies alles tatsächlich nur an einer besonderen Qualität der Lichtquelle?

Hier kommt der sogenannte Farbwiedergabe-Index Ra ins Spiel. Dieser Index hat einen Wert zwischen 0 und 100, wobei 100 eine hervorragende Farbwiedergabe darstellt. Sicher kennen Sie noch die gelben Straßenlaternen, unter denen Sie die Farbe Ihrer Kleidung gar nicht erkennen konnten. Diese Lampen haben einen Ra von kleiner 20. Halogenglühlampen haben von allen Leuchtmitteln den größten Ra, sie erreichen tatsächlich 100. Besser geht’s nicht mehr.

Energiesparlampen und Leuchtstofflampen haben einen Ra von ca. 80. Diese Lampen werden eben gerade viel in Boutiquen und eben im Spiegelschrank im Bad verwendet. Deshalb also die Falschfarben. Moderne LED-Leuchtmittel erreichen Farbwiedergabe-Indices von größer 90 und sind deshalb, was diesen Punkt betrifft, hervorragend für den Ersatz von Halogenglühlampen geeignet.

Der Stromverbrauch

Sie ärgern sich schon wieder über die hohe Stromrechnung? Haben Sie sich schon mal darüber Gedanken gemacht, wieviel Lampen in einem normalen Haus eingesetzt werden? Da wird die Zahl 50 schnell erreicht. Und sollten Sie auch noch Kronleuchter besitzen… Dann sollten Sie schleunigst darüber nachdenken, Ihre Leuchtstellen mit LED-Lampen und-Leuchten zu besetzen. Die brauchen nämlich nur ca. 10% des Stroms einer in der Helligkeit vergleichbaren Glühlampe.

Oder Sie ersetzen einen Teil Ihrer alten Glühlampen mit Energiesparlampen. Die brauchen nämlich nur 20 – 30% des Stroms einer Glühlampe. Aber haben eben den Nachteil, dass sie nicht überall eingesetzt werden sollten, da ihr Farbwiedergabe-Index relativ bescheiden ist.

Ein nicht wirklich überzeugender Kompromiss wäre der Ersatz durch Halogen- und Halogenglühlampen. Diese Lampenart verbraucht ca. 80% des Stroms einer normalen Glühlampe. Das werden Sie auf Ihrer Stromrechnung nicht wirklich merken. Außer…

Die Dimmbarkeit

Und damit sind wir bei einem weiteren Begriff: der Dimmbarkeit! Halogenglühlampen lassen sich nämlich stufenlos dimmen, und damit können Sie Strom sparen. Vorausgesetzt Sie benutzen einen modernen, Thyristor-gesteuerten Dimmer.

Energiesparlampen lassen sich wie günstige LED-Lampen normalerweise nicht dimmen. Etwas komfortablere LED-Lampen und –Leuchten, aber auch LED-stripes sind dimmbar und können auch Ihre Farbe ändern. Doch dazu näheres später.

Die Lichtfarbe

Ein weiterer Begriff, der in der Lichttechnik, aber eben auch im alltäglichen Gebrauch von großer Bedeutung ist, ist die sogenannte Lichtfarbe. Ganz vereinfacht ausgedrückt besitzt kaltes Licht einen hohen Blauanteil (Coolwhite), warmes Licht einen hohen Rotanteil (Warmwhite). Die Lichtfarbe einer Halogenglühlampe lässt sich nun stufenlos von sehr kalt bis warm dimmen. Es scheint ein Widerspruch zu sein, dass die Lichtfarbe sehr kalt gleichbedeutend mit einer sehr heißen Glühwendel ist, die Lichtfarbe warm jedoch mit einer vergleichsweisen kühlen Glühwendel einhergeht.

Lichtfarben werden in Grad Kelvin gemessen. Warmes Licht besitzt ca. 2700°K, sehr kaltes Licht ca. 8000°K. Da Energiesparlampen nicht dimmbar sind, können sie ihre Lichtfarbe auch nicht ändern. Sie können aber Lampen mit unterschiedlichen Lichtfarben kaufen. Achten Sie bei Ihrem nächsten Kauf einmal auf die Bezeichnung neben der Watt-Zahl der Lampe. Hier steht zum Beispiel die Zahl 827. Diese Zahl setzt sich aus zwei Kenngrößen der Lichttechnik zusammen, die Sie jetzt schon kennengelernt haben: Die 8 symbolisiert den Farbwiedergabeindex. Er bedeutet hier größer 80. Die Zahl 27 symbolisiert die Farbtemperatur und bedeutet exakt 2700 °K.

Normale, günstige LED-Lampen sind nicht dimmbar und können ihre Lichtfarbe nicht ändern.Teurere, komfortable LED-Lampen und –Leuchten, aber auch LED-stripes sind auf diesem Feld die Alleskönner der Lichttechnik. Sie können das Weiß von warm bis sehr kalt steuern. Sie können aber auch ihre ganze Wohnung in ein stimmungsvolles Farbenmeer verwandeln. Und das alles per Fernbedienung oder per App. Smart Lighting at its best. Viele mögen dies als reine Spielerei empfinden, aber es wird unser Leben definitiv verändern. Licht zu Hause nicht nur als Helligkeitsquelle sondern eben auch um bestimmte Stimmungen hervorzurufen.

Der circadiane Rhythmus

Und beim Thema Stimmungen komme ich nun auf den gesundheitsfördernden Effekt des Lichts.
Schon seit längerem ist bekannt, dass Helligkeit und Dunkelheit mit unserem Wach-/Schlafrhythmus gekoppelt ist. Es hängt sehr stark vom Licht ab, ob wir uns müde oder wach fühlen. Wir alle kennen den Begriff des biologischen Rhythmus‘ oder der inneren Uhr. Die Wissenschaftler sprechen hier vom circadianen Rhythmus.

Dieser Rhythmus wird von zwei Hormonen gesteuert, dem Schlafhormon Melatonin und dem Wachhormon Cortisol. Und diese Hormone können nun gezielt durch Licht einer bestimmten Lichtfarbe ausgeschüttet werden. Morgens zum Aufwachen brauchen wir kaltes Licht mit hohem Blauanteil, auch wenn es draußen noch dunkel ist. Das fördert die Ausschüttung von Cortisol. Am frühen Abend erfolgt normalerweise die erhöhte Ausschüttung von Melatonin, unser Körper will sich zu seinem Wohlempfinden entspannen. Wir können ihm diesen Wunsch erfüllen, indem wir das Licht in unserer Wohnung wärmer machen. Diese Lichtfarben-Steuerung über den gesamten Tag ermöglichen LED-Lampen, die eben über App oder Fernbedienung ansteuerbar sind. Und fördern somit unsere Gesundheit.

Empfehlung

Zusammenfassend gilt: die LED-Technologie in all ihren Schattierungen ist die beste Wahl für die Beleuchtung von Innenräumen. Auch wenn die Anschaffungskosten höher sind als bei anderen Leuchtmitteln; der geringe Stromverbrauch, die lange Lebensdauer der Komfort und der Gesundheitsaspekt sind einfach unschlagbare Argumente.

Halogenglühlampen punkten einzig bei der Farbwiedergabe und der stufenlosen Dimmbarkeit. Der Stromverbrauch ist jedoch im Vergleich unverhältnismäßig hoch.

Kompakt-Leuchtstofflampen waren vor Einführung der LED-Lampen das einzige Lichtprodukt, mit dem wirklich Strom gespart werden konnte. Darum auch das populäre Synonym Energiesparlampen. Sie sind aber im Vergleich zu den anderen Leuchtmitteln bei allen lichttechnischen Aspekten immer nur zweite oder dritte Wahl. Außerdem kommt bei diesen Lampen noch ein negativer gesundheitlicher Aspekt hinzu: um zu funktionieren, benötigen diese Lampen giftiges Quecksilber, wenn auch nur sehr wenig.